CSWin
CSWin - Analyse von Schreibbewegungen
Kinematische Analyse
Das Programm CSWin registriert Schreibbewegungen mit Hilfe eines graphischen Tabletts, das an einen PC angeschlossen wird. Die kinematische Analyse der gespeicherten Schriftspur ermöglicht eine detailgenaue Beurteilung des Bewegungsablaufs beim Schreiben und von einfachen, dem Schreiben zugrunde liegenden Bewegungen. Diese Informationen können zu diagnostischen Zwecken, zur Kontrolle des Lernerfolgs, zur Abgrenzung verschiedener Schreibstörungen voneinander, und auch als Feedback beim Training von Patienten verwandt werden.

Allgemeine Beschreibung
Bei der Datenregistrierung mit CSWin wird die Schriftspur mit hoher Genauigkeit von einem grafischen Tablett erfasst und anschließend unter Anderem Schreibdruck, Geschwindigkeit und Beschleunigung, Flüssigkeit, Automationsgrad, Schreibfrequenz oder Pausen ausgewertet. Durch geeignete Filterung werden systembedingte Fehler vor allem bei Berechnung der Ableitungen wirksam unterdrückt. Durch die Einbindung von Macro-Routinen für die Datenaufnahme und für den standardisierten Ergebnisreport ist CSWin im klinischen Alltag auch bei Bedienung von unterschiedlichen Personen gut einsetzbar. Durch die flexiblen Analyseroutinen, die frei programmierbaren Macro-Routinen, Datenexport und automatisierten Auswertungen ist CSWin auch für den experimentellen Einsatz besonders geeignet.

Datenregistrierung
Die Datenregistrierung ist einfach und mit Patienten leicht durchführbar. Es wird unter alltagsnahen Bedingungen mit einem kugelschreiberähnlichen und kabellosen Stift auf einem Blatt Papier geschrieben, das auf dem graphischen Tablett aufliegt. Der Ort der Schreibspitze mit einer räumlichen Auflösung von 0.05 mm mit 200 Datenpunkten pro Sekunde registriert. Das induktive Messverfahren erlaubt auch eine Registrierung wenn der Stift (bis zu 1 cm) abgehoben wird. Der druckempfindliche Stift erlaubt zusätzlich die Registrierung des Schreibdrucks mit einer Auflösung von 1024 Stufen. Durch gleichzeitige Berechnung des Stiftwinkels kann daraus der tatsächliche physikalische Schreibdruck berechnet werden. CSWin kann bis zu 64000 Datenpunkte gleichzeitig verarbeiten, was abhängig von der Aufnahmefrequenz eine maximale Registrierdauer von ca. 5 Minuten je Datei ergibt. Mit einer speziellen Macro-Befehlssprache lassen sich auch komplette standardisierte Untersuchungsabläufe für mehrere Registrierungen programmieren.
Ergebnisreport
Für die graphische Gestaltung können Texteingaben und Linien frei variiert werden, oder numerische Messwerte in den Report eingefügt werden. Während des Ablaufs des Macros kann für komplexere Datenoperationen in das Programm-Menü zurück gesprungen werden. Die so programmierten Standardreports lassen sich für beliebige Daten verwenden, da sämtliche benötigten Parameter während des Ablaufs abgefragt werden. So können für Standardbefundbögen, aber auch für individuelle Fragestellungen (wie Publikationen) schnelle und elegante graphische Lösungen gefunden werden.
Graphische Analysen
Aus der Schriftspur wird in einem ersten Schritt ein zu analysierender Teilausschnitt gewählt. Die anschließend berechneten und gefilterten Zeitkurven und Phasendiagramme lassen sich in Einzelgraphik und vierfach unterteilter Graphik auf dem Bildschirm darstellen und im Detail analysieren.
4fache Graphik
Bei gleichzeitiger Anzeige von Schriftspur, Schreibdruck und zugehöriger Geschwindigkeit und Beschleunigung in der unterteilten Graphik können die Bewegungsabläufe detailliert verfolgt werden. Mit dem Maus-Cursor können Markierungen gesetzt werden und Daten gezoomt werden. Für alle Kurven werden die Mess- und Differenzwerte angezeigt und können im dBASE-Format abgespeichert werden. Hilfsfunktionen wie Sprung auf den nächsten Peak oder Nulldurchgang erleichtern die Analyse.
Replay Modus
In einem Wiederholungsmodus kann die Schrift in Echtzeit (oder schneller oder langsamer) wieder abgespielt werden. Hier lassen sich systematische Probleme wie fehlender Schreibfluss oder überflüssige Pausen gut beobachten.
Replay Modus
Statistische Analysen
Eine statistische Auswertung berechnet für einen Datensatz Schriftkennwerte wie: Länge der Schriftspur, mittlere Schreibgeschwindigkeit, mittlerer Schreibdruck, Bewegungsinversionen oder Pausen. In einer weiteren statistischen Auswertungsroutine lassen sich statistische Kennwerte berechnen wie: Mittelwert, SD, SDMS, Minimum, Maximum, Modus, Median, Quartile.
Schriftkennwerte
Ein weiterer Schwerpunkt der Analyse ist die Beurteilung des Automationsgrads einer Bewegung. Sensitive Indikatoren für die Automation sind die Glattheit und die Wiederholgenauigkeit des Geschwindigkeits- und Beschleunigungsverlaufs. Über interaktive statistische Auswertungsroutinen lassen sich für eine in Auf- und Abstriche segmentierte Schriftspur Kennwerte wie mittlere Segmentlänge, Geschwindigkeits- und Beschleunigungspeaks, Zeitstruktur der Extremwerte, Anzahl der Bewegungsinversionen oder resultierende Segmentfrequenz berechnen.
Automatische Analyse
Bei der automatischen Analyse werden beliebige Daten in einem Auswahlfenster zusammengestellt und zugehörige Segmentanalysen durchgeführt oder Schriftkennwerte berechnet. Dies ist vor allem bei Massendaten sinnvoll, auf Knopfdruck stehen in kürzester Zeit alle Ergebnisse in dBASE Datenbanken zur Verfügung.
Weitere Informationen zu CSWin:
CSWin Info-Broschüre
CSWin Angebot
CSWin Lite Angebot inkl. Wacom Tablett
CSWin PRO Angebot Vollversion inkl. Wacom Tablett
CSWin Angebot Update
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Literatur
Marquardt C, Mai N (1994) A computational procedure for movement analysis in handwriting. J of Neuroscience Methods 52: 39-45.
Mai N, Marquardt C (1995). Analyse und Therapie motorischer Schreibstörungen. In L. Jäncke & H. Heuer (Eds.), Psychologische Beiträge. Düsseldorf: PABST.
Marquardt C, Mai N (1998). Diagnostik motorischer Schreibstörungen. Zeitschrift für Handtherapie, 1/98, 23-27.
Marquardt C, Steidle B & Baur B (2003). Der Schreibkrampf – Ätiologie, Untersuchung und Therapie. In: Jahn T & Förstl H (Hrsg.) Bewegungsstörungen bei psychischen Erkrankungen. Heidelberg, Springer.